Einführung in die Finanzmärkte
Was sind Rohstoffe?
Rohstoffe sind für die Weltwirtschaft - und die Menschheit insgesamt - essenziell. Werfen wir einen genaueren Blick darauf, wie Unternehmen und Händler Energie, landwirtschaftliche Erzeugnisse, Edelmetalle und mehr kaufen und verkaufen.
Was sind Rohstoffe?
Rohstoffe sind natürliche Produkte, die von Menschen, Tieren oder der Industrie verbraucht oder genutzt werden: z.B. Öl, Zucker, Gold und Weizen. Sie werden seit Tausenden von Jahren gehandelt, um Menschen und Tiere zu ernähren, die Industrie anzutreiben und vieles mehr.
Der Handel mit Rohstoffen ist auch heute noch von großer Bedeutung, denn Rohstoffe spielen eine entscheidende Rolle in der Weltwirtschaft. Sie sind die Bausteine der modernen Wirtschaft - was sie für viele Händler zu einer verlockenden Perspektive macht.
Definition eines Rohstoffs
Erzeuger, Verbraucher und Spekulanten kaufen und verkaufen jeden Tag Rohstoffe im Wert von Milliarden von Dollar. Da so viel gehandelt wird, müssen Käufer und Verkäufer wissen, dass jeder Vermögenswert eine Standardgröße und eine Standardqualität aufweist.
Um dieser Anforderung gerecht zu werden, muss jede gehandelte Ware fungibel sein. Das bedeutet, dass sie gegen eine andere Ware der gleichen Art getauscht werden kann - unabhängig von ihrer Herkunft.
Ein in Südafrika geförderter Goldbarren muss zum Beispiel genau dieselbe Qualität und Größe haben wie ein in Australien geförderter Goldbarren. Auf diese Weise können sich Rohstoffhändler auf den Handel konzentrieren und müssen nicht jeden einzelnen Rohstoff, mit dem sie handeln wollen, prüfen und bewerten.
Wenn ein Produkt nicht fungibel ist - zum Beispiel Kleidung oder Technologie -, kann es nicht als Ware gehandelt werden.
Weiche vs. harte Rohstoffe
Bei Rohstoffen gibt es zwei große Varianten: weiche und harte Rohstoffe.
Weiche Rohstoffe werden überall auf der Welt angebaut; sie werden niemals abgebaut oder gewonnen. |
Harte Rohstoffe werden abgebaut, gewonnen oder aus dem Boden gepumpt. Sie bilden die Grundlage des industriellen Prozesses, treiben Maschinen an und liefern Rohstoffe. |
Kategorien von Rohstoffen
Neben der Einteilung in weiche und harte Rohstoffe unterteilen viele Händler Rohstoffe heute in drei Hauptkategorien: Energie, Landwirtschaft und Metalle.
Metals = Metalle
Copper = Kupfer
Gold = Gold
Palladium = Palladium
Platinum = Platin
Silver = Silber
Agricultural (“Softs”) = Landwirtschaftlich (“Softs“)
Coffee = Kaffee
Corn = Mais
Cotton = Baumwolle
Orange Juice = Orangensaft
Soy Bean Oil = Sojabohnenöl
Wheat = Weizen
Energy = Energie
US Crude Oil= US-Rohöl
UK Crude Oil = UK-Rohöl
Natural Gas = Erdgas
Commodities markets are split into three main areas = Die Rohstoffmärkte sind in drei Hauptbereiche unterteilt
Energie
Energierohstoffe werden aus der Erde gepumpt. Die Energiekurse können einen erheblichen Einfluss auf die Weltwirtschaft haben – und werden wiederum häufig von der Gesundheit der Weltwirtschaft bestimmt. Eine boomende Wirtschaft kann beispielsweise zu einer erhöhten Nachfrage nach Öl führen, was wiederum den Ölkurse in die Höhe treibt.
Beispiele beinhalten:
- US-Rohöl (bekannt als WTi oder Nymex)
- Europäisches Rohöl (bekannt als Brent Crude)
- Erdgas
WTI vs. Brent-Rohöl
Wussten Sie? Es gibt verschiedene Märkte für Ölrohstoffe, da verschiedene Gebiete unterschiedliche Ölqualitäten produzieren.
Die beiden Haupttypen sind jedoch West Texas Intermediate (US-Öl) und Brent Crude (europäisches Öl). Obwohl die Kurse für beide ähnlich sein werden, sind sie nicht genau gleich.
Landwirtschaft
Agrarrohstoffe bilden die Grundlage der weltweiten Nahrungsmittelversorgung für Mensch und Tier. Sie werden alle angebaut oder gezüchtet und sind bei den Händlern weniger beliebt als die Hauptenergien oder Metalle. Wetter und Verderb können oft einen erheblichen Einfluss auf ihre Kurse haben und zu erheblicher Volatilität führen.
Beispiele für weiche Rohstoffe sind:
- Kaffee
- Mais
- Baumwolle
- Orangensaft
- Sojaöl
- Weizen
Metalle
Es gibt zwei Haupttypen von Metallen: Edelmetalle (wie Gold, Silber oder Platin) und Industriemetalle (wie Aluminium, Blei oder Kupfer). Gold wird von globalen Anlegern als “sicherer Hafen“ angesehen, weshalb sein Kurs in turbulenten Zeiten häufig steigt. Die Kurse für Industriegüter hingegen werden durch die Nachfrage der Industrien bestimmt, die sie nutzen.
Beispiele für harte Rohstoffe sind:
- Kupfer
- Gold
- Palladium
- Platin
- Silber
Wer handelt mit Rohstoffen?
Es gibt vier Haupttypen von Teilnehmern auf dem Rohstoffmarkt. Jeder hat seine eigenen Ziele und Anforderungen an den Handel.
Erzeuger
Dies sind die Unternehmen, die die Rohstoffe selbst herstellen oder fördern: Landwirte bei weichen Rohstoffen, Bergleute oder Ölgesellschaften bei harten Rohstoffen. Die Erzeuger wollen den bestmöglichen Kurs für ihre Produkte erzielen und ihre Einnahmen im Voraus sichern.
Verbraucher
Die Verbraucher nutzen die von den Erzeugern verkauften Produkte. Die Schmuckindustrie zum Beispiel ist ein wichtiger Abnehmer von Gold, während Fluggesellschaften in der Regel viel Öl verbrauchen. Wenn die Verbrauchernachfrage nach einem Rohstoff sinkt, wird wahrscheinlich auch sein Kurs bald fallen.
Spekulanten
Spekulanten versuchen, die Volatilität der Rohstoffkurse auszunutzen, um Gewinne zu erzielen - ohne die Absicht, physische Vermögenswerte zu erwerben. Stattdessen verwenden sie Derivate wie Futures oder Optionen.
Absicherer
Rohstoffe bewegen sich oft in die entgegengesetzte Richtung wie andere Märkte, z.B. Aktien und Anleihen. Ein Börsencrash kann zum Beispiel den Goldkurse steigen lassen. Hedger sind Anleger, die diese Beziehung nutzen, um sich gegen negative Entwicklungen in ihren Aktien- oder Anleiheportfolios zu schützen.