- Was ist Scalping?
- Was ist ein Scalper-Trader?
- Wie funktioniert Scalp-Trading?
- Scalping bei Aktien
- Scalping mit Devisen
- Ist Scalp-Trading profitabel?
- Unterschiedliche Scalping-Handelsstrategien
- So funktioniert Scalp-Trading
- So finden Sie eine zuverlässige Handelsplattform für Scalping
Was ist Scalping?
Scalping ist ein Handelsstil, der darauf abzielt, von kleinen Preisänderungen auf den Finanzmärkten zu profitieren. Statt Positionen zu kaufen und über einen längeren Zeitraum zu halten, erzielen Scalper schnelle Gewinne durch ein hohes Volumen an kürzeren Handelsgeschäften, die oft nur Sekunden oder Minuten dauern.
Die Theorie dahinter ist, dass kleinere Preisbewegungen häufiger vorkommen und dadurch einfacher zu erfassen sind als größere. Durch den schnellen Ein- und Ausstieg mit größeren Positionen summieren sich die kleineren Gewinne auf die gleiche Höhe wie beim normalen Daytrading. Durch den Abschluss von Handelsgeschäften mit einem größeren Volumen würde sich selbst ein Gewinn von wenigen Cent summieren, wobei sich allerdings auch das mit den Positionen verbundene Risiko erhöht.
Scalping erfordert eine strikte Handelsstrategie, in der genau festgelegt ist, wann Positionen eröffnet und geschlossen werden und wie viel Kapital für jede Position eingesetzt wird.
Eine Ausstiegsstrategie ist beim Scalping besonders wichtig, da ein einziges Handelsgeschäft mit Verlusten einen großen Teil des gewonnenen Kapitals zunichtemachen kann. Scalp-Trader nutzen Take-Profit- und Stop-Loss-Orders, um die Einstiegs- und Ausstiegsziele zu automatisieren.
Was ist ein Scalper-Trader?
Als Scalper-Trader bezeichnet man Personen, die den Handelsstil Scalping nutzen. Technisch gesehen sind Scalper auch Daytrader, da sie ihre Positionen nie über Nacht offen halten. Dennoch gibt es einige Merkmale, die sie unterscheiden.
Scalper-Trader sind oft sehr diszipliniert, da sie äußerst genau dabei sein müssen, wie lange sie ihre Positionen offen halten. Von der Börsenweisheit, „Gewinne laufen zu lassen“, halten sie gar nichts. Stattdessen beenden sie ihre Trades bei sehr spezifischen Gewinnzielen und noch strengeren Verlustgrenzen. Scalper würden niemals abwarten, ob sich ein Verlustgeschäft wieder in ein gewinnendes Geschäft wandelt.
Ein Scalper-Trader muss außerdem in der Lage sein, viel Zeit für die Beobachtung der Finanzmärkte aufzuwenden, da ein reiner Scalper täglich Dutzende, wenn nicht gar Hunderte von Handelsgeschäften abschließt. Aus diesem Grund wird dieser Handelsstil nur sehr selten von Anfängern oder Teilzeithändlern gewählt.
Scalper-Trader können manuell entscheiden, wann und womit sie handeln. In der Regel gehören Sie jedoch zu der Gruppe von Tradern, die ihre Handelsstrategien lieber automatisieren. Aufgrund des Arbeitsaufwands, den eine erfolgreiche Scalping-Strategie mit sich bringt, kann es kosten- und zeiteffizienter sein, ein Computerprogramm zu verwenden. Dies garantiert Schnelligkeit beim Ein- und Ausstieg von Positionen und verringert das Risiko, dass der Handel auf Emotionen und Neigungen basiert.
Wie funktioniert Scalp-Trading?
Beim Scalp-Trading kauft und verkauft man große Mengen eines Vermögenswertes, hält die Positionen aber nur für eine kurze Zeit. Scalper-Trader gehen entweder long, indem sie niedrig kaufen und hoch verkaufen, oder short, indem sie hoch verkaufen und niedrig kaufen. Durch die Nutzung beider Gewinnmöglichkeiten können Scalper ein viel breiteres Spektrum an Chancen in steigenden und fallenden Märkten finden.
Um ausreichende Gewinne aus solch kleinen Marktbewegungen zu erzielen, steigen reine Scalper täglich bei Dutzenden, wenn nicht sogar Hunderten Handelsgeschäften ein. Das bedeutet, dass sie eine Menge Zeit dafür aufbringen müssen, die Finanzmärkte zu beobachten. Dieser Handelsstil wird daher nur sehr selten von Anfängern oder Teilzeithändlern gewählt.
Aufgrund des Arbeitsaufwands, den eine erfolgreiche Scalping-Strategie mit sich bringt, kann es kosten- und zeiteffizienter sein, ein Computerprogramm zu verwenden. Dies garantiert Schnelligkeit beim Ein- und Ausstieg von Positionen und verringert das Risiko, dass der Handel auf Emotionen und Neigungen basiert. Scalp-Trading kann manuell funktionieren, wobei die Händler ihre eigenen Entscheidungen darüber treffen, wann und womit sie handeln. In der Regel entscheiden sich Scalper-Händler aber dafür, ihre Handelsstrategien zu automatisieren.
Letztendlich gestaltet sich das Scalp-Trading jedoch je nach Markt unterschiedlich. Werfen wir einen Blick auf zwei der gängigsten Anlageklassen: Aktien und Devisen.
Scalping bei Aktien
Während Investoren Aktien über Jahre hinweg halten und auch Positionshändler sie monatelang nicht verkaufen, halten Scalper eine Position einer Aktie nur für wenige Minuten oder Sekunden.
Ein Aktien-Scalper kauft vielleicht ein großes Volumen an Aktien, wartet auf einen minimalen Kursanstieg – oder er verkauft eine Aktie und wartet auf einen minimalen Kursrückgang – und schließt den Handel, sobald er einen Gewinn erzielt.
Beispielsweise platzieren Sie eine Limit-Order zum Kauf von 1.000 Aktien von Unternehmen A, wenn der Kurs 500 $ pro Aktie erreicht, was einer bekannten Unterstützung entspricht. Die Aktien von Unternehmen A fallen auf 500 $ und ihr Handelsgeschäft wird ausgeführt. Sie beginnen, den Markt zu beobachten, und sind bereit, das Handelsgeschäft zu schließen, sobald sich der Markt für oder gegen Sie bewegt.
Der Kurs steigt auf 501 £ und Sie schließen Ihr Handelsgeschäft, unabhängig davon, ob der Preis möglicherweise weiter steigen wird. Der potenzielle Gewinn aus diesem kleinen Kursanstieg liegt bei 1.000 £.
Wenn sich der Kurs jedoch schnell geändert hätte, wären auch hohe Verluste möglich gewesen. Aus diesem Grund ist das Risikomanagement genauso wichtig, sodass die meisten Scalper Stop-Loss-Orders verwenden.
Zudem ist Liquidität beim Scalping von Aktien von entscheidender Bedeutung, da es ohne sie schwierig wäre, eine große Anzahl von Aktien auf einmal zu bewegen. Dies führt beim Scalping zu einer Reihe von Problemen. Das offensichtlichste besteht darin, dass Sie gezwungen sein könnten, Ihre Position länger zu halten als geplant. Dies könnte auch zu einem größeren Spread führen.
Bei einem Scalp-Handel sind alle anfallenden Kosten wichtig, da sie sich aufgrund der Anzahl der täglich getätigten Handelsgeschäfte summieren können.
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Scalp-Trading mit Devisen
Beim Devisen-Scalping werden Währungspaare über sehr kurze Zeiträume und in hohen Stückzahlen gehandelt. Viele Devisen-Scalper konzentrieren sich auf Ereignisse mit hoher Volatilität im Zusammenhang mit Wirtschaftsdaten und aktuellen Nachrichten, bei denen große Marktbewegungen fast garantiert sind.
Ein Standard-Lot im Devisenhandel entspricht 100.000 Einheiten der Basiswährung. Dank des Hebels können Scalper weiterhin größere Positionen eingehen und kleinere Marktbewegungen abschöpfen. Der durchschnittliche Wert eines Pips liegt bei ungefähr 10 $. Wenn man also zehnmal am Tag einen Handel für einen Pip hält, entspräche das 100 $.
Normalerweise haben Derivate-Scalper einen bestimmten Betrag an Pips im Sinn und schließen ihre Position, sobald sich das Währungspaar um diesen Betrag in die eine oder andere Richtung bewegt hat.
Beispielsweise eröffnet ein Scalper einen Handel mit GBP/USD, der nur 30 Sekunden läuft und darauf abzielt, eine Bewegung von einem oder zwei Pips in dem Währungspaar abzudecken. Im Schnitt würde er damit einen Gewinn von 10 bis 20 $ erzielen und das Ganze im Laufe des Tages mehrmals wiederholen.
Erfahren Sie mehr über den Devisenhandel auf FOREX.com.
Ist Scalp-Trading profitabel?
Eine Scalping-Handelsstrategie kann profitabel sein, vorausgesetzt Sie haben ein höheres Verhältnis von Gewinn- zu Verlustgeschäften.Das mag selbstverständlich klingen, aber bei anderen Handelsstilen kann ein einziger Verlusthandel nicht all Ihre harte Arbeit zunichtemachen. Händler mit einem längeren Zeitrahmen, wie z. B. Daytrader oder Positionshändler, können weniger als die Hälfte ihrer Geschäfte gewinnen und trotzdem einen Gewinn erzielen. Scalper hingegen können die Früchte Ihrer harten Arbeit im Handumdrehen verlieren.
Unterschiedliche Scalping-Strategien
Im Großen und Ganzen nutzen Scalper drei Hauptstrategien:
- Handel mit hohem Volumen: Scalper kaufen oft in großen Mengen, um das Beste aus einer kleinen Bewegung herauszuholen, die manchmal nur ein paar Punkte beträgt. Wie bereits erwähnt, erfordert dieser Ansatz ausreichend Liquidität, damit die gesamte Position effektiv und mit einem engen Spread eröffnet und geschlossen werden kann.
- Breakout-Trading: Bei den meisten Scalping-Handelsstrategien wird nach Breakouts gesucht, der Einstieg in einen Handel zu Beginn eines Breakouts positioniert und die Marktbewegung bis zum ersten Ausstiegssignal begleitet. Diese Strategie ist wahrscheinlich die zugänglichste, da sie für alle Handelsstile verwendet wird.
- Den Spread handeln: Bei dieser Strategie, die auch als „Market Making“ bezeichnet wird, versuchen Scalper, durch den gleichzeitigen Kauf und Verkauf eines Vermögenswerts vom Spread selbst zu profitieren. Sie setzt voraus, dass ein Markt relativ stabil ist, aber dennoch populär genug, um eine hohe Liquidität zu erfahren. Dies ist die schwierigste Strategie, da der Händler gegen viele größere Institutionen und „Market Maker“ antreten muss.
Während die meisten traditionellen Scalping-Techniken auf Long-Positionen basieren, können sich auch durch Short-Positionen zahlreiche Möglichkeiten eröffnen. Dies gilt insbesondere für Market-Making-Strategien, die Käufe und Verkäufe umfassen.
Mit Devisen-Produkten wie CFDs, Optionen und Futures können Sie Long- und Short-Positionen eingehen.
So funktioniert Scalp-Trading
Bevor Sie mit dem Scalp-Trading loslegen, sollten Sie folgende Schritte durchlaufen:
- Lernen Sie, wie man handelt: Sie haben eine Vielzahl von Produkten zur Auswahl, darunter CFDs und Optionen.
- Erkunden Sie die Finanzmärkte: Wählen Sie den gewünschten Markt aus und entscheiden Sie sich für Aktien, Devisen, Rohstoffe, Indizes und mehr.
- Öffnen Sie Ihre Handelsplattform: Erstellen Sie ein FOREX.com-Konto oder melden Sie sich an, wenn Sie bereits Kunde sind.
- Entscheiden Sie, ob Sie kaufen oder verkaufen möchten: Nutzen Sie Indikatoren und Zeichenwerkzeuge, um zu entscheiden, ob der Markt steigen oder fallen wird, und die entsprechen Position einzunehmen.
- Verwalten Sie Ihre Handelsrisiken: Platzieren Sie Stops und Limits, um Ihre Ein- und Ausstiegskurse zu automatisieren, Gewinne abzusichern und Risiken zu minimieren.
- Überwachen und schließen Sie Ihren Handel: Behalten Sie alle aktuellen Nachrichten und Ereignisse im Auge, die den Erfolg Ihrer Positionen beeinflussen könnten. Schließen Sie Ihren Handel, sobald er einen akzeptablen Gewinn oder einen noch tolerierbaren Verlust erreicht hat.
Finden Sie die beste Handelsplattform für Scalping
Um mit dem Scalping zu beginnen, müssen Sie zunächst einen Anbieter finden, der Ihnen die erforderlichen Funktionen und Tools bietet, um Ihre Strategie effektiv umzusetzen. Diese sollten mindestens Folgendes umfassen:
- Schnelle, zuverlässige Ausführung: Sie müssen sich vergewissern, dass Ihr Broker die besten Ausführungspraktiken anwendet, um sicherzustellen, dass Sie auch in volatilen Märkten die besten Kurse erhalten.
- Wettbewerbsfähige Kosten und Gebühren: Gewinne können durch hohe Handelskosten und Kommissionsgebühren aufgefressen werden. Daher müssen Sie sichergehen, dass Ihr Anbieter wettbewerbsfähige Tarife anbietet.
- Erweitertes Charting: Ihre ausgewählte Plattform sollte bei Charts die Einstellung mehrerer Zeitrahmen ermöglichen. Wenn Sie Handelsgeschäfte innerhalb von Sekunden oder Minuten öffnen und schließen, ist ein Zeitintervall von 10 Minuten oder mehr nicht sehr nützlich.
- Indikatoren und Zeichenwerkzeuge für die technische Analyse: Die meisten Scalper konzentrieren sich mehr auf die Kursbewegung und das Erkennen bekannter Chartmuster als auf die Fundamentalanalyse.
- Aktuelle Neuigkeiten und Analysen: Die täglichen Beobachtungen von Neuigkeiten und „heißen“ Handelsgeschäften hilft Ihnen dabei herauszufinden, wo sich Chancen bieten und was wahrscheinlich eine plötzliche Kursänderung auslösen wird.
- Angemessene Tools für das Risikomanagement: Stops und Limits sind wichtige Bestandteile des Werkzeugkastens eines Scalpers. Sie vor und während eines Handels zu setzen, kann den Unterschied zwischen Gewinn und Verlust ausmachen.
Bevor Sie Ihre Scalping-Strategie auf Live-Märkten anwenden, sollten Sie zunächst mit einem risikofreien Demokonto üben. Sie können virtuelles Bargeld verwenden, um jegliches Risiko für Ihr eigenes Kapital auszuschließen. Zudem sollten Sie mit kleineren Positionsgrößen beginnen, um sicherzustellen, dass Sie auf dem richtigen Weg sind, bevor Sie ein richtiges Handelskonto eröffnen.