Vorschau auf den US-VPI: Könnte sich die Inflation nach einem starken Beschäftigungsbericht wieder beschleunigen?

US VPI-Schlüsselpunkte

• US VPI-Erwartungen: 2,3 % Gesamtinflation im Jahresvergleich, 3,2 % „Kerninflation“ im Jahresvergleich
• Die Fed hat ihren Fokus auf die Beschäftigungsdaten verlagert, aber könnte der Inflationsdruck nach einem hervorragenden Beschäftigungsbericht wieder zunehmen?
• EUR/USD behält einen bearischen Ausblick bei, solange es unter dem Schlüsselwert von 1,10 verbleibt.

Wann wird der US VPI-Bericht veröffentlicht?

Der VPI-Bericht für September wird am Donnerstag, dem 10. Oktober, um 8:30 Uhr ET veröffentlicht.

Was sind die Erwartungen an den US VPI-Bericht?

Händler und Ökonomen erwarten, dass der US VPI-Bericht auf 2,3 % im Jahresvergleich auf Schlagzeilenbasis fallen wird, wobei der „Kern“-Wert (ohne Lebensmittel und Energie) voraussichtlich stabil bei 3,2 % im Jahresvergleich bleiben wird.

Erwartungen an den US VPI

Wie wir bereits im letzten Monat angemerkt haben, bedeutet die Entscheidung der Fed, ihren Fokus von der Inflation auf den Arbeitsmarkt zu verlagern, dass die Inflationsdaten, einschließlich des morgigen VPI-Berichts, wahrscheinlich weniger marktbewegend sein werden als bisher.

Trotz dieser logischen Beobachtung könnte der diesmonatige VPI-Bericht aufgrund des hervorragenden NFP-Berichts vom Freitag, der auf das Potenzial für erneute Aufwärtsrisiken für die Inflation hindeutet, dennoch zu einer höheren Marktvolatilität führen. Zum Zeitpunkt des Schreibens deutet das FedWatch-Werkzeug der CME tatsächlich auf eine geringe Wahrscheinlichkeit hin, dass es bei der Fed-Sitzung Anfang nächsten Monats überhaupt zu einer Zinssenkung kommt, und es würde wahrscheinlich sowohl eine heißere als erwartete VPI-Lesung in diesem Monat als auch einen weiteren starken Beschäftigungsbericht im nächsten Monat erfordern, um die Fed davon zu überzeugen, eine Pause einzulegen, nachdem sie ihren Zinssenkungszyklus letzten Monat mit einer Senkung um 50 Basispunkte begonnen hat.

Wie viele Leser wissen, konzentriert sich die Fed bei der Festlegung ihrer Politik technisch gesehen auf eine andere Inflationsmessgröße, den Kern-PCE, aber für Händler ist der VPI-Bericht mindestens genauso wichtig, da er Wochen früher veröffentlicht wird. Wie die untenstehende Grafik zeigt, ist der US-VPI im Jahresvergleich nach dem Höchststand von 2022 in den letzten Monaten wieder gesunken, und einer der besten Frühindikatoren für zukünftige VPI-Werte, die ISM-PMI-Preiskomponente, könnte sich endlich wieder erholen:

Quelle: TradingView, StoneX

Wie die obige Grafik zeigt, ist die Komponente „Preise“ der PMI-Berichte auf den niedrigsten Stand seit Februar gesunken, was auf ein weiteres Abwärtspotenzial des VPI-Gesamtwerts in den kommenden Monaten hindeutet.

Entscheidend ist, dass die andere wichtige Komponente, die es beim US-VPI zu beobachten gilt, die sogenannten „Basiseffekte“ sind, d. h. der Einfluss, den der Referenzzeitraum (in diesem Fall 12 Monate) auf die Gesamtzahl hat. Der Wert von 0,4 % im September letzten Jahres wird nach dem Wert dieser Woche aus der jährlichen Berechnung herausfallen und damit den Weg für einen Rückgang des VPI im Jahresvergleich ebnen, solange der Wert im Monatsvergleich niedriger ausfällt.

Technische Analyse des US-Dollar-Index – EUR/USD-Tages-Chart

Quelle: TradingView, StoneX

Betrachtet man den Tages-Chart für das am häufigsten gehandelte Währungspaar der Welt, so ist EUR/USD letzte Woche endgültig unter die Unterstützung bei 1,10 gefallen und hat die erste Hälfte dieser Woche damit verbracht, sich unter diesem Schlüsselniveau zu konsolidieren. Kurzfristig deutet die technische Tendenz auf einen anhaltenden Rückgang hin, solange der VPI den Erwartungen entspricht oder diese übertrifft. Auf der negativen Seite ist die nächste zu beobachtende Unterstützungsstufe der 100-Tage-MA bei 1,0930, gefolgt vom 200-Tage-MA bei 1,0875.

Unterdessen könnte ein kühler VPI-Bericht zu einer kurzfristigen Erholung von EUR/USD führen, aber Händler werden ihn wahrscheinlich mit Skepsis betrachten, es sei denn, das Paar erobert die 1,10-Marke zurück.

-- Verfasst von Matt Weller, Global Head of Research

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