DAX & Globale Märkte warten auf Entscheidungen der Fed und der BoJ; Bitcoin steigt

Philip Papageorgiou
Von : Marktanalyst

Globale Märkte uneinheitlich, da Investoren auf Entscheidungen der Zentralbanken warten

Die Aktien in Asien verzeichneten am Dienstag eine uneinheitliche Performance, da sich die Investoren auf die wichtigen Zentralbanksitzungen in dieser Woche vorbereiteten. Es wird allgemein erwartet, dass die Federal Reserve die Zinssätze um 25 Basispunkte senken wird, während die Bank of Japan (BoJ) ihre ultralockere Geldpolitik wahrscheinlich beibehalten wird. Vor diesem Hintergrund hielt sich der Dollar stabil und die Ölpreise bewegten sich nahe der 70-Dollar-Marke pro Barrel.

Auf den regionalen Märkten stiegen Australiens Aktien aufgrund positiver Rohstoffpreisbewegungen, während Japans Nikkei aufgrund von Gewinnmitnahmen und einer vorsichtigen Stimmung leicht nachgab. Der taiwanesische Aktienindex konnte einen Zuwachs von 0,3 % verzeichnen, was den Optimismus im Technologiesektor widerspiegelt. Unterdessen fiel der breitere MSCI Asia-Pacific Index (ohne Japan) um 0,3 %, belastet durch die Schwäche der chinesischen Märkte, verbleibt jedoch auf Kurs für einen Jahresgewinn von 10 %.

Die Stimmung in China bleibt angesichts erneuter Bedenken hinsichtlich des nachlassenden Konsums und des angeschlagenen Wohnbausektors fragil. Neue Daten, die die anhaltende Schwäche des Immobilienmarktes belegen, setzten sowohl die Aktien des chinesischen Festlands als auch den Hang-Seng-Index unter Druck. Die Anleger sind nach wie vor skeptisch, was die begrenzten Fortschritte der chinesischen Regierung bei der Wiederbelebung der Inlandsnachfrage betrifft.

In Europa haben die meisten Indizes im Minus eröffnet, während der deutsche DAX besser abgesichert zu sein scheint und sich nach der starken Rallye von 21 % seit Jahresbeginn zwischen 20.474 und 20.193 bewegt. Die Marktteilnehmer warten auf die Sitzung der US-Notenbank am Mittwochabend, die als potenzieller Katalysator wirken könnte.

Frühindikatoren der Eurozone signalisieren Kontraktion

In der Eurozone zeichneten die jüngsten Wirtschaftsindikatoren ein gemischtes Bild. Der Purchasing Managers' Index (PMI) für den Dienstleistungssektor stieg von 49,5 auf 51,4 und überschritt damit die kritische 50-Punkte-Schwelle, die Expansion von Kontraktion trennt. Dies markierte eine leichte Verbesserung der Stimmung unter den Dienstleistern. Der Fertigungssektor verbleibt jedoch mit einem Wert von 45,2 in der Kontraktion und blieb damit hinter den Schätzungen der Analysten zurück.

Bemerkenswert ist, dass die meisten Länder der Eurozone ihr stärkstes Wachstum seit sechs Monaten verzeichneten, das von den beiden größten Volkswirtschaften Deutschland und Frankreich belastet wurde.

Goldpreise unter Rekordhöhen

Gold ist seit Jahresbeginn um etwa 28 % in US-Dollar und um etwa 35 % in Euro gestiegen. Seit dem Erreichen von Allzeithochs Ende Oktober ist der Preis jedoch um 5 % bzw. 3 % zurückgegangen. Der Rückgang ist auf einen Rückgang der Bestände an goldgedeckten börsengehandelten Fonds (ETFs) zurückzuführen, die zum ersten Mal seit April gesunken sind. Insbesondere europäische Investoren führten die Abflüsse mit einer Reduzierung der ETF-Bestände auf 3.215 Tonnen an.

Trotz dieser Verschiebung verbleiben die Zentralbanken beständige Goldkäufer. Im November nahm Chinas Zentralbank ihre Goldakquisitionen wieder auf und stockte ihre Reserven nach einer sechsmonatigen Pause um fünf Tonnen auf. Es wird erwartet, dass die starke Goldnachfrage aus Asien auch bis 2025 anhält und für Unterstützung nach oben sorgt.

Bitcoin erreicht neuen Rekord

Bitcoin stieg vor der entscheidenden Fed-Entscheidung in dieser Woche auf ein neues Rekordhoch von über 106.000 US-Dollar, was die Begeisterung der Anleger für digitale Vermögenswerte widerspiegelt, die von dem kryptofreundlichen Donald Trump unterstützt werden.

Wichtige wirtschaftliche Termine

13:30 USD Kern-Einzelhandelsumsätze (MoM) (Nov)

13:30 USD Einzelhandelsumsätze (MoM) (Nov)

13:30 CAD Kern-VPI (Vormonat) (Nov.)

13:30 CAD Kern-VPI (Vorjahr) (Nov.)

13:30 CAD VPI (Vorjahr) (Nov.)

13:30 CAD VPI (Vormonat) (Nov.)

14:15 USD Industrieproduktion (Vorjahr) (Nov.)

14:15 USD Industrieproduktion (Monat) (Nov)

DAX-Spitzenreiter

Airbus Group +1,48 %

Siemens AG +0,77 %

MTU Aero Engines +0,736 %

Infineon +0,69 %

DAX-Schlusslichter

Deutsche Post -2,48 %

Brenntag AG -1,04 %

Bayer -1,04 %

RWE AG -1,00 %

Technische Analyse des deutschen DAX-Index (4-Stunden-Chart)

Kursbewegung und Trend

  • Aufwärtstrend mit Schwäche: Der DAX befindet sich immer noch in einem breiteren Aufwärtstrend; die neuesten Kursbewegungen deuten jedoch auf einen kurzfristigen Rückzug hin, nachdem Höchststände um 20.474 erreicht wurden.
  • Der Kurs ist unter die 20 EMA (20.359) gefallen und testet die unmittelbare Unterstützung bei 20.193,5.
  • Wenn der DAX unterhalb dieser Unterstützung schließt, könnte dies einen weiteren Abwärtstrend in Richtung 50 EMA (20.275) oder sogar 100 EMA (20.048) als nächste Unterstützungszone signalisieren.

Gleitende Durchschnitte

  • 20 EMA: Mit derzeit 20.359 liegt der Index leicht unter diesem kurzfristigen EMA, was auf eine nachlassende Dynamik hindeutet.
  • 50 EMA: Dient als nächste wichtige dynamische Unterstützung bei 20.275.
  • 100 EMA und 200 EMA: Die mittel- und langfristigen Unterstützungsniveaus bei 20.048 und 19.758 verbleiben weit darunter, was darauf hindeutet, dass der insgesamt bullische Trend intakt ist, es sei denn, es kommt zu einem stärkeren Rückgang.

Wichtige Unterstützungs- und Widerstandsniveaus

  • Widerstand:
    • 20.474: Neuestes Hoch; ein Durchbruch über dieses Niveau würde den Aufwärtstrend wieder aufnehmen.
  • Unterstützung:
    • 20.193,5: Sofortige Unterstützungsstufe wird getestet.
    • 20.048 (100 EMA): Ein bedeutender Unterstützungsbereich, falls der Rückgang anhält.

Technische Indikatoren

  1. Relative Strength Index (RSI):
    • Aktueller Stand: 45,89: Der RSI ist von überkauften Niveaus gesunken und bewegt sich nun in der Nähe des neutralen Bereichs. Dies deutet auf eine nachlassende Dynamik hin, aber noch nicht auf einen überverkauften Zustand.
  2. Stochastic RSI:
    • Aktuelle Werte: ~2,87 und 7,47: Der stochastische RSI befindet sich im überkauften Bereich, was darauf hindeutet, dass es bei den aktuellen Werten zu einer kurzfristigen Erholung kommen könnte.

Ausblick und Szenarien

  1. Bullisches Szenario:
    • Wenn der DAX die Unterstützung bei 20.193,5 hält und sich erholt, ist das erste Ziel, den Widerstand bei 20.474 anzusteuern.
    • Ein anhaltender Ausbruch über 20.474 würde die Fortsetzung des Aufwärtstrends bestätigen und höhere psychologische Niveaus wie 20.600 anvisieren.
  2. Bearisches Szenario:
    • Ein bestätigter Durchbruch unter 20.193,5 könnte einen weiteren Rückgang in Richtung 50 EMA (20.275) und möglicherweise 100 EMA (20.048) auslösen.
    • Sollte der Verkaufsdruck zunehmen, wird der 200 EMA (19.758) eine kritische langfristige Unterstützung sein, die es zu beobachten gilt.

Fazit

Der DAX verbleibt in einem breiteren Aufwärtstrend, aber eine kurzfristige Schwäche ist offensichtlich, da der Index in der Nähe kritischer Unterstützungsniveaus gehandelt wird. Händler sollten auf eine Erholung in der Nähe von 20.193,5 oder einen Zusammenbruch in Richtung 50 EMA achten. Indikatoren wie der überverkaufte Stochastic RSI deuten auf eine mögliche kurzfristige Erholung hin, aber eine Bestätigung durch Preisbewegungen und eine Rückkehr über den 20 EMA ist erforderlich.

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