FOMC-, BOE- und BOJ-Sitzungen im Fokus: Die kommende Woche

In der kommenden Woche finden drei wichtige Notenbanksitzungen statt, und keine der Zentralbanken scheint sich in ihrer Politik einig zu sein. Es wird erwartet, dass die Fed die Leitzinsen um 25 Basispunkte senkt und möglicherweise im November eine weitere Senkung um 50 Basispunkte ankündigt, während die BOJ angesichts ihrer erneut aggressiven Haltung mit einer Zinserhöhung überraschen könnte. Während die Bank of England die Zinsen voraussichtlich unverändert lassen wird, könnten die schwachen Inflationszahlen die Erwartungen einer Zinssenkung im November erhöhen.

Wirtschaftskalender für die kommende Woche

Kommende Woche: Wichtige Themen und Termine

• FOMC-Sitzung und Pressekonferenz
• Bank of Japan Zinsentscheidung
• Inflation in Großbritannien, BOE-Sitzung

FOMC-Sitzung und Pressekonferenz

Die Spekulationen über eine lang erwartete Zinssenkung um 25 Basispunkte im September haben endlich ein Ende. Die Märkte haben dies bereits seit einigen Monaten eingepreist, und es würde der Fed letztlich eher schaden, wenn sie nächste Woche nicht um 25 Basispunkte senken würde.

Die Debatte hat sich auch auf die Frage verlagert, ob die Fed die Zinsen im November um 50 Basispunkte senken wird. Die jüngsten Daten deuten darauf hin, dass dies nicht der Fall sein wird. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass die Fed diese Erwartungen durch ihre Mitarbeiterprognosen und die Pressekonferenz nächste Woche präzisieren wird.

Ich gehe davon aus, dass sie angesichts des Anstiegs des Verbraucherpreisindex und der sinkenden Arbeitslosigkeit vorsichtig vorgehen werden. Die Geldmärkte tendieren immer noch zu einer Zinssenkung um 100 Basispunkte im Dezember. Sollten die Erwartungen jedoch auf 25 Basispunkte im November und Dezember zurückgeschraubt werden, könnte dies einen weiteren Anstieg der Renditen und des US-Dollars auslösen.

Trader's Watchlist: EURUSD, USD/JPY, Rohöl WTI, Gold, S&P 500, Nasdaq 100, Dow Jones, AUD/USD, AUD/JPY, China A50, Hang Seng

Zinsentscheid der Bank von Japan

Es war eine turbulente Zeit für die Märkte und die Politik der BOJ. Der USD/JPY-Abverkauf beschleunigte sich im Juli, als schwache US-Daten die Fed dovishen und die BOJ schließlich hawkishe Töne anschlug. Die Marktturbulenzen und eine wahrscheinlich zu schnelle Aufwertung des Yen veranlassten die BOJ jedoch zu einem Kurswechsel und einer Rückkehr zu einem dovishen Ton.

Dies drückte den USD/JPY unter 142 und in die Nähe des Dezembertiefs. Eine dovishe FOMC-Sitzung in Verbindung mit einer hawkishen BOJ könnte den Kurs deutlich unter 140 drücken. Doch wird die BOJ nächste Woche reagieren?

Vor dem Hintergrund des Ausverkaufs an der Wall Street ist die BOJ vor ihrer Sitzung in der kommenden Woche wieder auf den hawkishen Kurs eingeschwenkt. Ein Mitglied der BOJ hat diese Woche angedeutet, dass die Zentralbank die Zinsen bis zum Ende des nächsten Fiskaljahres auf 1% anheben muss. Bei einem Zinssatz von 0,25 % könnte dies auf zwei weitere Zinserhöhungen um jeweils 25 Basispunkte bis Ende März hindeuten, vorausgesetzt, die BOJ erhöht die Leitzinsen nächste Woche um 25 Basispunkte.

Da die Großhandelsinflation jedoch nicht überzeugt, nimmt dies einen Teil des Drucks von der Zinserhöhung der BOJ im September. Die Experten der ING gehen derzeit von einer Zinserhöhung im Dezember aus, wobei die Marktpreise die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung um 25 Mrd. Euro als gering einschätzen. Dennoch sollte man die BOJ im Auge behalten, da eine Zinserhöhung den USD/JPY auf ein neues Tief schicken könnte.

Trader’s Watchlist: USD/JPY, AUD/JPY, EUR/JPY, Nikkei

Britische Inflation, Sitzung der BOE

Der Konsens unter den Marktteilnehmern ist, dass die BoE den Zinssatz nächste Woche unverändert lassen wird. Reuters befragte Wirtschaftsexperten zu ihren Erwartungen hinsichtlich der BoE-Entscheidung in der kommenden Woche und die überwiegende Mehrheit geht davon aus, dass der Zinssatz unverändert bei 5% bleiben wird. Goldman Sachs erwartet die nächste Zinssenkung erst im November. Allerdings könnten die britischen Inflationsdaten am Mittwoch diese Erwartungen ändern, wenn die Zahlen überraschend niedrig ausfallen.

Trader’s Watchlist: GBP/USD, GBP/JPY, EUR/GBP, FTSE 100