EUR/USD nimmt Kurs auf 1,10 mit PMI-Daten im Fokus
- Gesamt-PMI in der Eurozone voraussichtlich mit Anstieg auf 54,1
- USA bleiben unbeeindruckt von aggressiven Kommentaren von Fed-Vertreterin Mester
- EUR/USD steigt auf 1,10
EUR/USD legt den dritten Tag in Folge zu und steigt auf über 1,0950, was in etwa dem 2-Monats-Hoch entspricht.
Dieses Währungspaar findet Unterstützung durch die Wetten auf eine Divergenz zwischen EZB und Fed, nachdem schwache US-Daten gestern die Sorge vor einer Rezession aufkommen ließen – trotz der aggressiven Kommentare von Fed-Vertreterin Loretta Mester. Die Präsidentin der Fed von Cleveland sagte, dass die Fed zur Eindämmung der Inflation die Zinsen auf über 5 % anheben und für einige Zeit auf diesem Wert belassen müsse. Der Markt geht mit einer Wahrscheinlichkeit von 60% von einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte im Mai und von mehreren Zinssenkungen bis Ende des Jahres aus!
Der Euro legt nach einem sprunghaften Anstieg der Auftragseingänge in der deutschen Industrie zu. Nach einem Plus von 0,5 % im Januar stiegen die Auftragseingänge im Februar um 4,8 % und lagen damit deutlich über den Prognosen.
Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf die Daten des Gesamt-PMI in der Eurozone, der im März den vorläufigen Wert von 54,1 (nach 52 im Februar) bestätigen dürfte. Das starke Konjunkturwachstum unterstützt die Ansicht, dass die EZB die Zinsen weiter anheben wird.
Der Chefvolkswirt der EZB, Philip Lane, wird sich später noch äußern.
In den USA stehen der ISM Services PMI und die ADP-Arbeitsmarktdaten für den privaten Sektor an.
Wie geht es mit EUR/USD nun weiter?
Nach einem Anstieg auf über 1,0925 nimmt EUR/USD die Marke 1,10 ins Visier. Das Währungspaar wird mit einem einfachen gleitenden Durchschnitt von fest über 50, 100 und 200 gehandelt; der RSI lässt auch ein weiteres Aufwärtspotenzial schließen, solange es außerhalb des überkauften Bereichs liegt.
Erst ein Durchbruch unter das April-Tief von 1,08 würde die optimistischen Aussichten ändern und ein noch niedrigeres Tief bilden.
Gold auf dem Weg zu Rekordhöhen?
- Schwächerer USD aufgrund von Rezessionsängsten
- ADP-Arbeitsmarktdaten und ISM Services PMI in den USA stehen an
- Gold mit Ausbruch aus der Wimpelformation bis 2025
Das Edelmetall hat die Marke von 2.010 überschritten und steigt in Richtung 2.025 auf ein neues 13-Monats-Hoch. Begünstigt wird dies durch die allgemeine Schwäche des USD und die Hoffnung auf eine weniger aggressive US-Notenbank.
Der Rückgang der Stellenangebote gemäß den JOLTS-Daten (Bericht über Stellenangebote und Fluktuation) – zum ersten Mal seit fast zwei Jahren unter der 10-Millionen-Grenze – und die zum zweiten Mal in Folge rückläufigen Auftragseingänge in der US-Industrie schürten die Besorgnis über eine Rezession in den USA. Das führte zu einem Rückgang des USD und der Aktienkurse, während der Kurs für das auf USD lautende Gold, das als sicherer Hafen gilt, stieg.
Der Markt wettet zunehmend darauf, dass die Fed die Zinssätze bis Ende des Jahres senken wird, auch wenn die Sprecher der Fed weiterhin eine relativ aggressive Haltung zeigen.
Heute liegt das Augenmerk auf dem ISM Services PMI, der im März mit 54,5 Punkten nach zuvor 55,1 Punkten weiterhin stark ausfallen dürfte.
Es wird erwartet, dass die ADP-Arbeitsmarktdaten für den privaten Sektor bei soliden 200.000 liegen werden. Das ist weniger als die 242.000 im Februar, aber immer noch ein solides Ergebnis.
Enttäuschende US-Daten könnten dazu führen, dass die Anleger die Erwartungen der US-Notenbank neu bewerten, was den USD nach unten ziehen und weitere Kursgewinne bei Gold auslösen könnte.
Wie geht es mit dem Goldpreis weiter?
Gestern ist Gold bei 1985 aus der Wimpelformation ausgebrochen und schloss mit einem Hoch für 2023 von über 2010. In Verbindung mit dem bullischen RSI lässt das auf eine weitere Aufwärtsbewegung schließen, während der RSI weiterhin außerhalb des überkauften Bereichs liegt.
Die Käufer werden sich an der psychologischen Marke von 2050 orientieren, an der Marke von 2070, dem Höchststand des letzten Jahres, sowie an der Marke von 2075, dem im Juli 2020 erreichten Allzeithoch.
Unmittelbare Unterstützung ist bei 2010 zu sehen, wobei ein Durchbruch unter diese Marke die Tür zur psychologisch wichtigen Marke von 2000 öffnet. Weitere Unterstützung ist bei 1985 zu erwarten, der fallenden Trendlinie der Wimpelformation.