EUR/USD-Ausblick: Aufmerksamkeit richtet sich auf EZB-Sitzung
Die bevorstehende geldpolitische Entscheidung der Europäischen Zentralbank könnte sich als wichtiges Ereignis für das EUR/USD-Paar erweisen. Auch wenn dieses Mal keine Zinssenkungen erwartet werden, werden die Haltung der EZB und etwaige Forward Guidance genau unter die Lupe genommen. Die letzte Zinssenkung im Juni war auf die Sorge um das Wirtschaftswachstum und die Abschwächung der Inflation zurückzuführen.
Der EUR/USD ist in den letzten Tagen gestiegen und näherte sich seinem höchsten Stand seit März, nachdem er über die Marke von 1,0900 ausgebrochen war. Die Erholung ist in erster Linie auf einen schwächeren US-Dollar zurückzuführen, trotz gemischter Wirtschaftsdaten aus den Vereinigten Staaten. Während die Marktteilnehmer auf die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank warten, hält der schwächere US-Dollar die Zinsen gestützt. Den EUR/USD-Ausblick in dieser Woche würde von allen Andeutungen auf Zinssenkungen oder deren Fehlen durch die EZB am Donnerstag beeinflusst werden.
Wichtige Einflüsse auf EUR/USD
Die Entwicklung der US-Wirtschaftsdaten war negativ
Die jüngsten US-Wirtschaftsindikatoren zeichnen ein gemischtes Bild. Die Daten zu den Einzelhandelsumsätzen blieben unverändert, wenn auch immer noch höher als erwartet, und die Kernumsätze stiegen überraschenderweise um 0,4 %, während der Empire State Manufacturing Index hinter den Prognosen zurückblieb. Diese gemischten Signale haben die Markterwartungen einer möglichen Zinssenkung der US-Notenbank im September aufrechterhalten, insbesondere nach den schwächer als erwarteten Daten zum Verbraucherpreisindex in der vergangenen Woche. Die Spekulationen um die Geldpolitik der Fed haben den US-Dollar nicht nur gegenüber dem Euro, sondern auch gegenüber anderen wichtigen Währungen sowie Edelmetallen unter Druck gesetzt, wobei Gold ein weiteres Rekordhoch erreichte.
EZB-Entscheidung steht bevor, aber keine Kürzungen erwartet
Die bevorstehende geldpolitische Entscheidung der Europäischen Zentralbank könnte sich als wichtiges Ereignis für das EUR/USD-Paar erweisen. Auch wenn dieses Mal keine Zinssenkungen erwartet werden, werden die Haltung der EZB und etwaige Forward Guidance genau unter die Lupe genommen. Die letzte Zinssenkung im Juni war auf die Sorge um das Wirtschaftswachstum und die Abschwächung der Inflation zurückzuführen.
Christine Lagarde hat die datenabhängige Haltung der EZB betont und es vermieden, sich auf einen bestimmten Zinspfad festzulegen. Die Gesamtinflation in der Eurozone liegt mit 2,5% weiterhin über dem EZB-Ziel von 2%, wobei die Kernkennzahl heute bei 2,9% für Juni bestätigt wurde. Es wird erwartet, dass die EZB die Inflationstrends genau beobachten wird, wobei sich der VPI im dritten Quartal wahrscheinlich dem Ziel von 2 % annähern wird. Dieses Szenario könnte den Weg für weitere Zinssenkungen im Laufe des Jahres ebnen. Wir glauben, dass zwei weitere Kürzungen auf dem Weg sein könnten.
Obwohl die EZB bei dieser Sitzung wahrscheinlich eine abwartende Haltung einnehmen wird, sprechen die stabileren politischen Aussichten in Europa und die jüngste Schwäche der US-Wirtschaftsdaten für einen stärkeren EUR/USD-Wechselkurs. Ich denke, dass ein erneuter Besuch von 1.10 jetzt wahrscheinlich ist.
Höhepunkte des Wirtschaftskalenders für EUR/USD
Abgesehen von der Industrieproduktion und einigen anderen makroökonomischen Indikatoren ist der US-Wirtschaftskalender für den Rest der Woche relativ ruhig. Das Gleiche würde für den europäischen Datenkalender gelten, wenn es am Donnerstag nicht die geldpolitische Entscheidung der EZB gäbe. Hier sind die wichtigsten makroökonomischen Highlights dieser Woche, die für das EUR/USD-Paar relevant sind:
In dieser Woche hat der Empire State Manufacturing Index mit -6,6 einen niedriger als erwarteten Wert verzeichnet und damit den Druck auf den US-Dollar trotz stärkerer Einzelhandelsumsätze aufrechterhalten. Als Nächstes werden wir Daten zu Baugenehmigungen und Industrieproduktion sehen, bevor sich die Aufmerksamkeit auf die EZB-Sitzung am Donnerstag verlagert, zusammen mit der Veröffentlichung der US-Arbeitslosenanträge und des Philly Fed Manufacturing Index.
EUR/USD-Ausblick: Technische Analyse und Trading-Ideen
Quelle: TradingView.com
Aus technischer Sicht ist das Währungspaar EUR/USD über die wichtigsten rückläufigen Trendlinien vom Juli und Dezember letzten Jahres ausgebrochen. Das Paar handelt auch über seinem exponentiellen gleitenden 21-Tage-Durchschnitt und seinem einfachen gleitenden 200-Tage-Durchschnitt, was auf einen bullischen technischen Ausblick hindeutet.
Wichtige kurzfristige Unterstützungsniveaus werden im Bereich von 1,0900-1,0915 USD gesehen, gefolgt von 1,0840 USD und 1,0800 USD, wo sich derzeit der 200-Tage-Durchschnitt befindet. Auf der Oberseite ist das Niveau von 1,10 das nächste offensichtliche Ziel, aber es besteht das Potenzial, dass der EUR/USD angesichts der technischen Entwicklungen in dieser Woche deutlich höher steigt.
Der Ausblick für das Währungspaar EUR/USD bleibt also vor der Zinsentscheidung der EZB positiv, unterstützt durch die jüngste Schwächephase bei den US-Wirtschaftsdaten und den technischen Ausbruch. Obwohl von der EZB keine unmittelbaren Zinssenkungen erwartet werden, werden die Leitlinien der Zentralbank und die künftige geldpolitische Ausrichtung für die Performance des Euro entscheidend sein. Trader sollten wichtige Unterstützungs- und Widerstandsniveaus im Auge behalten und auf mögliche Volatilität im Zusammenhang mit der Ankündigung der EZB und der anschließenden Pressekonferenz vorbereitet sein.