Nach einer kurzen Erholung verlor der Euro zu Beginn der Woche gegenüber dem US-Dollar über 1 %. Zu diesem Rückgang trugen mehrere globale und regionale Entwicklungen bei:
Hauptgründe für die Euro-Schwäche
- Politische Instabilität in Frankreich:
- Frankreich steht vor einem möglichen Misstrauensvotum gegen die Regierung von Premierminister Michel Barnier.
- Die Unsicherheit über die künftige finanzpolitische Konsolidierung und ungelöste strukturelle Herausforderungen haben den Euro auf ein Zweijahrestief gedrückt.
- Die Anleihespreads in der Eurozone haben sich ausgeweitet, was die Bedenken des Marktes weiter verstärkt.
- Instabilität in Südkorea:
- Die Erklärung von Präsident Yoon Suk Yeol und die Aufhebung des Kriegsrechts sorgten für politische Unruhen und drückten den KOSPI-Index um 1,3 %.
- Der südkoreanische Won, bereits die schwächste Währung in der Region, stabilisierte sich nach einer vermuteten Intervention, verbleibt jedoch in diesem Jahr 9 % unter dem Dollar.
- Steigende Zinssenkungserwartungen in der Eurozone:
- Die Geldmärkte preisen robuste EZB-Zinssenkungen im Jahr 2025 ein, was die Zinsdifferenz zwischen den USA und der Eurozone erhöht.
- Die Volatilität an den Devisenoptionsmärkten ist stark angestiegen, wobei die impliziten Schwankungen für 3 und 6 Monate ein Niveau erreichten, das seit April 2023 nicht mehr beobachtet wurde.
Auswirkungen auf den Markt und breitere Trends
- ISM Manufacturing Index: Der ISM-Index für die US-Industrie stieg auf den höchsten Stand seit Juni 2024, wobei die Auftragseingänge zum ersten Mal seit acht Monaten ein Wachstum signalisierten. Auch die Beschäftigungszahlen stiegen auf ein Fünfmonatshoch, was durch den JOLTS-Bericht bestätigt wurde.
- Globale Spannungen:
- China verbot den Export wichtiger Mineralien und verschärfte damit die Handelsspannungen mit den USA.
- Der australische Dollar schwächte sich nach schwachen Wirtschaftsdaten ab, was die Erwartungen an eine Zinssenkung erhöhte.
- Die Ölpreise stiegen, verstärkt durch die Besorgnis über die Spannungen im Nahen Osten.
Positive Marktentwicklung im Jahr 2024
Der Aktienmarkt verzeichnete im Jahr 2024 bisher einen Zuwachs von 19 %, wobei auf eine Jahresendrallye gehofft wird. Angesichts der starken anfänglichen Performance könnten Anleger jedoch in den kommenden Tagen beginnen, Risiken zu reduzieren.
Weitere wichtige Updates
- Musk-Gehaltspaket: Ein Rekord-Gehaltspaket für Elon Musk wurde von den Richtern in Delaware abgelehnt.
- China eskaliert Handelsspannungen: Wichtige Mineralexporte in die USA wurden verboten.
- Microsoft droht juristisches Problem: Das Unternehmen sieht sich in Großbritannien einer Klage in Höhe von 1 Milliarde Pfund wegen angeblicher Übervorteilung von Cloud-Kunden gegenüber.
- Krypto-Entwicklungen:
- Die US-Regierung transferierte Bitcoin im Wert von 2 Milliarden US-Dollar an Coinbase.
- Krypto-Wale akkumulierten in nur vier Tagen 1 Milliarde US-Dollar in Ethereum.
- Frankreich schlug eine Steuer auf nicht realisierte Gewinne für digitale und „nicht produktive“ Vermögenswerte vor.
Tagesordnung (GMT)
- 13:15: USD ADP Nonfarm Employment Change (Nov)
- 13:30: EUR EZB-Präsidentin Lagarde spricht
- 14:45: USD S&P Global Services PMI (Nov)
- 15:00: USD ISM Non-Manufacturing PMI & Prices (Nov)
- 15:30: USD Rohöllagerbestände
- 17:10: EUR Bundesbankpräsident Nagel spricht
- 18:45: USD Fed-Vorsitzender Powell spricht
- 19:00: USD Beige Book Release
Unternehmensgewinne heute
- National Bank of Canada (Premarket)
- Hormel Foods (Premarket)
- Dollar Tree (Premarket)
- Foot Locker (Premarket)
Die DAX-Spitzenreiter heute
Daimler Truck Holding +2,51 %
Commerzbank +1,49 %
Rheinmetall AG +1,39 %
Zalando SE +1,17 %
Die heutigen DAX-Schlusslichter
RWE AG +0,88 %
Fresenius SE +0,78 %
Bayer +0,62 %
Symrise AG +0,10 %
DAX Technische Analyse Tages-Chart
Tages-Chart-Übersicht:
- Der DAX verbleibt in einem starken bullischen Trend und handelt deutlich über den 50-Tage- und 200-Tage-EMAs, was die Aufwärtsdynamik bestätigt.
- Der 14-Tage-RSI bei 69 deutet darauf hin, dass der Index weiter steigen und möglicherweise 20.150 erreichen könnte, bevor er in den überkauften Bereich eintritt.
Wichtige zu beobachtende Werte:
- Aufwärtsziele:
- Ein Durchbruch über das Allzeithoch von 20.140 könnte den Weg ebnen zu:
- 20.150: Sofortige Widerstandszone.
- 20.400: Mittleres Ziel aufgrund der Trendlinie.
- 21.150: Langfristiges Aufwärtsziel, wenn das bullische Momentum anhält.
- Abwärtsrisiken:
- Ein Rückgang unter 19.750 könnte den Beginn einer bearischen Gegenbewegung signalisieren:
- 19.500: Wichtiges Unterstützungsniveau für Bären als Ziel.
Faktoren, die die DAX-Bewegungen beeinflussen:
- Services PMIs: Wirtschaftsleistungsindikatoren, die die Marktstimmung beeinflussen könnten.
- US-Arbeitsmarktdaten: Ein schwächerer Arbeitsmarkt könnte die Erwartungen an eine gemäßigte Fed verstärken und Aktien, einschließlich des DAX, stützen.
- Kommentare der Zentralbank: Kommentare der EZB oder der Fed können die Zinserwartungen beeinflussen und die Marktrichtung beeinflussen.
- US-Zollnachrichten: Aktualisierungen zu Zöllen könnten sich direkt auf die exportlastige deutsche Wirtschaft und den DAX auswirken.
Ausblick:
- Bullisches Szenario: Wenn der DAX über 19.750 bleibt und die 20.150 durchbricht, könnte der Index seinen Aufwärtstrend in Richtung der ansteigenden Trendlinie um 20.400 und darüber hinaus fortsetzen.
- Bearisches Szenario: Ein anhaltender Durchbruch unter 19.750 könnte eine Korrektur signalisieren, die auf 19.500 abzielt.
Fazit: Der Euro verbleibt aufgrund politischer und wirtschaftlicher Herausforderungen unter Druck, während die globalen Märkte mit Volatilität konfrontiert sind, die durch politische Instabilität, steigende Zinssenkungserwartungen und eskalierende Handelsspannungen verstärkt wird. Der DAX profitiert vom unter Druck stehenden EUR und steigt auf ein Allzeithoch. Der heutige Fokus wird sich auf EZB-Reden, US-Wirtschaftsdaten und Unternehmensgewinne wichtiger Unternehmen verlagern.