Rohölanalyse: Aufwärtsrisiko bleibt bestehen

Wichtige Ereignisse

• Versorgungsrisiken dominieren weiterhin die Hoffnungen auf einen Waffenstillstand
• US-Lagerbestände steigen auf 6-Monats-Hoch
• Rohöl-Call-Optionen dominieren Puts für Q4
• Open Interest bei Brent-Optionen steigt auf Rekordhoch

Quelle: Bloomberg

Abgesehen von den steigenden US-Ölbestandsdaten, die am Mittwoch ein 6-Monats-Hoch erreichten und eine positive Veränderung von 5,5 Mio. Barrel verzeichneten, treiben die Kennzahlen zum globalen Wirtschaftswachstum und die geopolitischen Konflikte im Nahen Osten die Volatilität auf den Rohölmärkten an.

Der Anstieg der offenen Positionen bei Brent-Rohöloptionen spiegelt die wachsende Unsicherheit in Bezug auf Versorgungsunterbrechungen, politische Kurswechsel, US-Wahlen, die wachsende BRICS-Allianz und schwankende Inflationsraten sowie die Politik der Zentralbanken wider. Es wird erwartet, dass eine mögliche konträre Perspektive für die Öltrends ins Spiel kommt, die mit dem seit 2022 etablierten primären Bärentrend übereinstimmt. 

Rohölanalyse: 3-Tage-Zeitrahmen – Log-Skala

Quelle: Tradingview

Der jüngste Aufschwung bei Rohöl wurde grundlegend durch Versorgungsrisiken unterstützt, wobei zusätzliche technische Faktoren den Aufschwung stützten:

• Trendlinienunterstützung, die die Tiefststände vom September 2024 verbindet
• Respekt für die seit Oktober 2023 etablierte Unterstützung/Widerstand in der Mitte des Kanals.
• Bildung eines bullischen Engulfing-Musters in der Nähe der Unterstützungszone von 68 $.
• Der Relative Strength Index (RSI) hält sich über seinem gleitenden 34-Perioden-Durchschnitt.

Während der primäre Trend bärisch bleibt, besteht ein potenzielles Aufwärtsrisiko in Richtung 73 $ und 75 $, bevor ein vollständiges bullisches Szenario bestätigt wird.

Von der Unterseite her bleibt die Zone 64-65 eine wichtige Unterstützung, bevor ein anhaltender Abwärtstrend in Richtung der Zone 60-58 sichergestellt wird.

--- Geschrieben von Razan Hilal, CMT – auf X: @Rh_waves