AUD/USD H2 2024 Ausblick

Wichtige Aspekte für AUD/USD für H2 2024

  • Die RBA wird ihren Leitzins in diesem Jahr wahrscheinlich nicht ändern
  • Wirtschaft und Inflation in Australien verlangsamen sich, wenn auch nur schrittweise
  • AUD/USD könnte in H2 weiter steigen, wenn Dips über 64 Cent gekauft werden
  • Saisonbedingt schwache Performance in Q3 und stärkere Performance in Q4
  • Quartalsweise Volatilität erreicht ein Jahrestief und könnte unterdrückt werden
  • We anticipated AUD/USD to trade between 62c-68c in Q2
  • Es sei denn, Trump kehrt ins Weiße Haus zurück und führt die Risiken niedrigerer Zinssätze und Handelskriege herbei

Die RBA dürfte in H2 aussetzen

In den vergangenen Monaten war die RBA nicht die aufregendste Zentralbank, die man verfolgen konnte. Dies lag schlicht daran, dass sie wenig zu tun hatte. Schwachstellen in der Wirtschaft werden von starken anderen Bereichen ausgeglichen. Dadurch verharrt die RBA in einer neutralen Haltung mit einer sehr leicht falkenartigen Tendenz in ihren Aussagen – hauptsächlich als Vorsichtsmaßnahme „für den Fall der Fälle“.

Betrachten wir jedoch ähnliche Volkswirtschaften wie Neuseeland und Kanada, so ergibt sich ein differenziertes Bild. Die Bank of Canada (BoC) hat gerade die Zinssätze gesenkt und dürfte potenziell weitere Zinssenkungen vornehmen, während die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) bei ihrer letzten Sitzung eine Zinserhöhung in Erwägung zog und damit einen falkenartigen Strich durch die Rechnung machte. Zudem ist Neuseeland ein wichtiger Handelspartner Australiens, was ein weiterer Grund dafür ist, einer Zinssenkung der RBA skeptisch gegenüberzustehen. Beim australischen 1-Jahres-Overnight-Index-Swap (OIS) wird mit einer Senkung des Leitzinses von 4,35 % um lediglich 7 Basispunkte gerechnet.

Die US-Notenbank (Fed) hat sich schließlich der wirtschaftlichen Stärke unterworfen und geht nun von nur einer Zinssenkung im Jahr 2024 aus. Für 2025 werden vier Zinssenkungen prognostiziert, aber auch die Inflationsprognosen wurden angehoben. Wenn eine Zinssenkung seitens der Fed weniger wahrscheinlich erscheint, wird dies bei der RBA ebenso sein. Prognostiziert die Fed jedoch zu Beginn der zweiten Jahreshälfte weiterhin Zinssenkungen für 2025, könnte dies AUD/USD aufgrund der Erwartung einer geringeren Renditedifferenz zwischen der Fed und der RBA unterstützen.

1 - RBA Cash rate

Letztlich muss die australische Inflationsrate neben einem schwächeren Arbeitsmarkt nachgeben, bevor die RBA eine Zinssenkung überhaupt in Erwägung ziehen kann. Nachdem es noch nicht soweit ist, dürfte der Leitzins der RBA von 4,35 % bis weit ins Jahr 2025 bestehen bleiben.


Händler reduzierten Netto-Short-Positionen bei AUD/USD-Futures in Q2 deutlich

Großspekulanten halten zwar nach wie vor hohe Netto-Short-Positionen bei AUD/USD-Futures, doch haben sie ihr bärisches Engagement seit dem Erreichen eines Rekordhochs Ende Q1 deutlich reduziert. Dies ist fast gänzlich auf einen Rückgang der Brutto-Short-Positionen und nicht auf einen Anstieg der Long-Positionen zurückzuführen. Daher lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, dass der bärische Trend in Zukunft nicht wiederkehren wird. Dies dürfte der Fall sein, wenn sich die australischen Wirtschaftsdaten verschlechtern und die Stimmen für Zinssenkungen durch die RBA wieder lauter werden.

Da sich das Wirtschaftswachstum jedoch allmählich verlangsamt, erscheint es unwahrscheinlich, dass Australien auf eine harte Landung zusteuert. Wenn der Fed eine konstante Senkung der Inflation gelingt, wird sie die Zinsen wahrscheinlich früher und aggressiver senken als die RBA. Dieses Szenario dürfte sich positiv auf AUD/USD auswirken.

2 - AUDUSD COT exposure

Saisonalitätsmuster auf Monatsbasis von AUD/USD in den vergangenen 43 Jahren


In den vergangenen vier Jahrzehnten ist in der zweiten Jahreshälfte ein deutliches Muster zu erkennen: In Q3 werden tendenziell negative Renditen erzielt, bevor Q4 wieder positiv ausfällt.

Berücksichtigt man, dass die Fed derzeit mehrere Zinssenkungen hinauszögert, könnte dies das Aufwärtspotenzial für AUD/USD im kommenden Quartal zumindest begrenzen. Allerdings könnten die Argumente für Zinssenkungen der Fed mit Beginn von Q4 zunehmen, was mit einer günstigeren Saisonalität für den australischen Dollar einhergehen könnte.

  • Im Juli, August und September (Q3) wurden durchschnittlich negative Renditen erzielt
  • Der August war der schwächste Monat mit einer durchschnittlichen Rendite von -0,7 % und einer Gewinnquote von nur 39,5 %.
  • Mit anderen Worten hat AUD/USD in den letzten 43 Jahren in 60,5 % der Fälle schlechter geschlossen.
  • In Q4 wurden in allen drei Monaten positive Durchschnittsrenditen und Gewinnquoten von über 50 % erzielt.
  • Der November verzeichnete die höchste Gewinnquote von 58,1 % in Q4 und die beste durchschnittliche Rendite von 0,43 %.

Selbstverständlich sind diese Statistiken keine Zukunftsprognose, sondern geben lediglich einen Überblick über die durchschnittliche Performance in der Vergangenheit. Vergangene Renditen sind kein Indikator für künftige Ergebnisse.

3 - AUDUSD Seasonality


AUD/USD: Technische Analyse

Volatilität – oder das Fehlen von Volatilität – hat AUD/USD in den vergangenen zwei Jahren meist zwischen 64 und 69 Cent gehalten. Im gegenwärtigen Quartal beträgt die Spanne von oben nach unten nur 5,5 % und ist damit so klein wie seit drei Jahren nicht mehr. Dies dürfte zwar ein Segen für alle mit Übersee-Engagement sein, aber eine geringe Volatilität sehen die Händler nicht gerne. Und nachdem es unwahrscheinlich ist, dass die RBA und die Fed die hohen Zinsen bald senken werden, könnte uns ein weiteres Range-gebundenes Quartal bevorstehen. Wenn sich die Saisonalität von Q3 bestätigt, könnte ein Rückschlag bevorstehen, es sei denn, die US-Wirtschaftsdaten schwächen sich ab und beleben die Erwartungen auf Zinssenkungen der Fed. Dies würde den USD belasten und AUD/USD unterstützen.

4 - AUDUSD QQ Range

Ungeachtet dessen ist davon auszugehen, dass die Händler jedwedes Retracement-Tief in H2 eher als Kaufgelegenheit betrachten werden. Zudem gilt der 2020 gebildete V-Boden als signifikantes Zyklustief, wobei die Kursentwicklung seit dem Hoch von 2021 korrektiv zu sein scheint. Dies lässt darauf schließen, dass die Erholung vom Tief im Jahr 2020 in den kommenden Monaten oder Jahren fortgesetzt werden könnte.

5 - AUDUSD Weekly LT

Der 4-Jahres-Durchschnitt der 6-Monats-Hochs/Tiefs des AUD/USD liegt bei 10,6 %. Unter der Annahme, dass es bei über 64 Cent bleibt, ergibt sich für die zweite Jahreshälfte eine Spanne von 64 bis 70 Cent. Auf dem letzten Wochenchart ist zudem zu sehen, dass sich in den vergangenen 20 Monaten nach falschen Durchbrüchen von 62, 63 und 64 Cent höhere Tiefststände herausgebildet haben. Könnte 65 Cent das nächste 64 Cent sein, was die Unterstützung betrifft?

6 - AUDUSD Weekly ST

  • In Q2 wurden weiterhin Dips in Richtung des Tiefstands von 2009 auf Monatsbasis gekauft.
  • Händler reduzierten Netto-Short-Positionen bei AUD/USD-Futures in Q2 deutlich
  • Saisonalität könnte AUD/USD in Q3 belasten und in Q4 wieder unterstützen
  • Es ist wahrscheinlicher, dass die Fed kurz vor Q4 weitere Zinssenkungen ankündigen wird, was den USD belasten und die Risikobereitschaft bei AUD/USD erhöhen könnte
  • Sollte Trump die Wahl gewinnen, könnte die Volatilität im November wieder steigen und AUD/USD ins Kreuzfeuer einer Wall-Street-Rallye und eines möglichen Handelskriegs geraten
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